erschienen bei Rowohlt
Straßburg 1349: Als
eine der wenigen aus der jüdischen Gemeinde entkommt die junge Jaelle lebend
einem Pest-Pogrom. In Männerkleidern rettet sie sich nach Würzburg, wo sie den
Berater des Bischofs kennenlernt, den mächtigen Michael de Leone. Der findet
Gefallen an dem jungen „Johan“ und nimmt ihn in seine Dienste.
Rabbi Moshe, Haupt der jüdischen Gemeinde, wittert eine Chance. Mit Jaelle hätte er Augen und Ohren an den Entscheidungen des Bischofshofs. Er ahnt: Dort wird ein ungeheurer Komplott gegen die Juden geschmiedet. Widerstrebend lässt sich Jaelle auf den gefährlichen Auftrag ein, eigentlich hat sie anderes im Sinn. In Würzburg sollen ihre letzten Verwandten leben. Sie macht sich auf die Suche. Und deckt ein sorgsam gehütetes Geheimnis auf. (Klappentext)
Rabbi Moshe, Haupt der jüdischen Gemeinde, wittert eine Chance. Mit Jaelle hätte er Augen und Ohren an den Entscheidungen des Bischofshofs. Er ahnt: Dort wird ein ungeheurer Komplott gegen die Juden geschmiedet. Widerstrebend lässt sich Jaelle auf den gefährlichen Auftrag ein, eigentlich hat sie anderes im Sinn. In Würzburg sollen ihre letzten Verwandten leben. Sie macht sich auf die Suche. Und deckt ein sorgsam gehütetes Geheimnis auf. (Klappentext)
Das Cover dieses Buches ist so, wie ich es bei einem
historischen Roman erwartet habe. Es spiegelt die Zeit perfekt anhand des
Motivs wider. Die Farben sind nicht knallig, sondern eher sehr schlicht
gewählt. Die Geschichte besteht aus dem Prolog, 32 Kapiteln und dem Epilog.
Die Juden sollen die Pest ausgelöst haben. Ihnen wird zur
Last gelegt, dass sie durch die Brunnen das Trinkwasser vergiftet haben. Eine
wirklich schreckliche Vorstellung.
Jaelle ist eine 17jährige Jüdin, die 1349 nur knapp einen
Pogrom überlebt. Ihr Vater stirbt dabei. Für Jaelle gibt es nur die Möglichkeit
zur Flucht aus Straßburg: Sie macht sich als Mann verkleidet auf den Weg nach
Würzburg, wo sie die Hilfe von Michael de Leone in Anspruch nimmt. Doch es gibt
auch andere, die „Johan“ gerne als Doppelagenten sehen würden. Wie geht
Jaelles/Johans Leben weiter? Wird sie ihr Glück in Würzburg finden? Wird sie
überleben?
Für mich war „Die
letzte Jüdin von Würzburg“ ein kleines Experiment, da ich vorher noch
keinen historischen Roman gelesen habe. Was ich jetzt schon sagen kann: Das
Experiment ging nicht nach hinten los! Aber lest selbst:
Jaelle ist in meinen Augen ein sehr tapferes und starkes
junges Mädchen, das in ihrem Alter viel mitgemacht hat. Sie muss mitansehen,
wie ihr Vater stirbt. Wieder ein sinnloser Tod auf der Liste der
Volksverhetzung. Doch anstatt sich gehen zu lassen, sich Zeit zum Trauern zu
nehmen, verkleidet sich Jaelle als Mann (ist auf Reisen wesentlich
ungefährlicher) und nimmt so ihr Schicksal selbst in die Hand. Hat mir gut
gefallen.
Die Judenverfolgung wird von dem Autor sehr authentisch und
auch grausam dargestellt. Grausamkeit, die sicherlich so stattgefunden hat. Für
meinen Geschmack war dies stellenweise etwas zuviel, so dass ich einige
Passagen überblättern musste.
Die eingestreuten Informationen über die Juden und ihre
Verfolgung/Ermordung hat Roman Rausch sehr informativ gestaltet. Keinerzeit kam
während des Lesens Langeweile auf. Die Informationen und auch die historischen
Hintergrundfakten wirkten keineswegs oberlehrerhaft. Man konnte sich gut darauf
einlassen und somit das eigene Wissen stellenweise noch erweitern.
Wer nicht weiß, woher er kommt, weiß nicht, wohin er geht. Und damit
weiß er auch nicht, wer er ist.
Seite 11
Roman Rausch hat mich mit seinem Roman „Die letzte Jüdin von Würzburg“ in eine Zeit entführt, die an
Grausamkeit und Unvorstellbarkeit kaum zu überbieten ist. Er hat lebendige und
authentisch wirkende Charaktere erschaffen, die es dem Leser leicht machen, mit
ihnen zu leiden und zu zittern. Wer bei der doch stattlichen Seitenanzahl
Langeweile vermutet, wird überrascht sein. Die Story fliegt nur so dahin. Ein
Buch, das auf Grund seines ernsthaften Themas sehr zum Nachdenken anregt.
Ich vergebe für diesen Roman 4 von 5 möglichen schwarzen
Katzen.
Roman Rausch, 1961 in
Würzburg geboren, arbeitete nach dem Studium der Betriebswirtschaft im
Medienbereich und als Journalist. Für seine Trilogie um den Kommissar Johannes
Kilian wurde er 2002 auf der Leipziger Buchmesse mit dem Book on Demand Award
ausgezeichnet. Heute lebt er als Autor und Schreibcoach in Würzburg und Berlin.
Mehr über den Autor und sein Werk: www.Roman-Rausch.de
Mehr über den Autor und sein Werk: www.Roman-Rausch.de
512 Seiten
ISBN 978-3-499-26803-8
Preis: 9,99 Euro
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
Ich möchte mich noch recht herzlich beim Verlag für dieses
Rezensionsexemplar bedanken!
Das hört sich ja richtig gut an!
AntwortenLöschenNoch keine historischen Romane gelesen? Dann solltest du unbedingt die von Rebecca Gablé lesen, vor allem die Waringham Saga, am besten in der richtigen Reihenfolge, die sind erstklassig!
LG Aleshanee
Ja, der Ausflug war mal nicht schlecht:) Rebecca Gablé behalte ich mal im Auge, aber komplett mein Genre wird es wohl nicht werden. Abwarten;)
LöschenLG